Potentialbeurteilung des Managements

Im Unterschied zur Leistungsbeurteilung wird in der Potentialbeurteilung primär die längerfristige und zukunftsbezogene Entwicklungsfähigkeit von Führungskräften und Führungsnachwuchs beurteilt. Sie dokumentiert übersichtlich Fachpotential, Führungspotential und unternehmerisches Potential der Manager in der Organisation samt deren Alter und deckt so Nachfolgebedarf und Managementreserven für künftige Aufgaben , aber auch Qualifikations- und Ergänzungsbedarf auf.

Es ist zweckmäßig, Potentialanalysen hierarchisch absteigend auf allen Führungsebenen durchzuführen. Kernstück sind Interviews mit den betreffenden Mitarbeitern, zum einen durch deren Vorgesetzte, zum anderen im Interesse der Objektivierung durch weitere Beurteiler, etwa Mitarbeiter des Personalbereiches.

Das Interview schließt ein Entwicklungsgespräch ein, das die persönlichen Entwicklungsziele der Führungskraft und geplante Qualifikationsmaßnahmen erfaßt. Um Unterschiede im Beurteilungsstil zu reduzieren und ein homogenes Verständnis der anzuwendenden Beurteilungsmaßstäbe sicherzustellen, werden die Interviewer im Vorfeld eingewiesen und kurz geschult. Eine schriftliche Anleitung für die Interviews ergänzt die Einweisung.

Die Potentialbeurteilung besteht aus folgenden Bausteinen:

  • Abgleich von Führungskraft und Unternehmenskultur
  • Beschreibung charakteristischer Persönlichkeitsmerkmale
  • Analyse des Führungsverhaltens
  • Analyse der Wissens- und Erfahrungsbasis
  • Analyse der unternehmerischen Fähigkeiten

Die Beurteilten selbst werden vorab über Ziel und Durchführung der Potentialbeurteilung eingehend unterrichtet. Der Interviewer legt das Beurteilungsergebnis offen und stimmt es mit dem Interviewten einvernehmlich ab.